Sahel

Bedrohte Lebensgrundlagen im Sahel

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Der Sahel ist eine Übergangszone zwischen der Wüste (Sahara) und feuchteren, südlicheren Regionen. Fortschreitende Wüstenbildung und die Degradation der Böden bedrohen die Lebensgrundlagen der vorwiegend ländlichen Bevölkerung. Über 80% der Einwohner sind Selbstversorger und leben von ihren eigenen landwirtschaftlichen Erträgen (Subsistenzwirtschaft).

Über 50% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze und Alternativen zu Ackerbau, Viehzucht und Holzschlag sind kaum vorhanden. Frauen sind davon besonders stark betroffen, bedingt durch ihre gesellschaftliche Stellung und den beschränkten Zugang zu Bildung und Verdienstmöglichkeiten.

Zerstörung der Ökosysteme

charrette-bois-djibo-2-3-06Holz ist der wichtigste Energieträger, bis zu 90% der Haushalte sind davon abhängig, insb. zum Kochen. Verbunden mit dem starken Bevölkerungswachstum führt dies zu einer fortgeschrittenen Abholzung der verbliebenen Wälder.

Der Holzverkauf – z.B. in den stark wachsenden Städten – ist ein wichtiger Einkommenszweig. Oft fehlt das Bewusstsein und Kenntnis von alternativen Einkommensquellen, welche nicht auf Holz basieren.

Die freie und übermässige Beweidung des Landes durch Nutztiere BF_15_GEN_Goat_Feedingist eine zusätzliche Belastung der jungen Bäume. Die Tiere können unkontrolliert grasen und so junge Bäume, Büsche und Gräser beschädigen und zerstören.
Der Gewinn von Ackerland durch Abbrennen trägt zusätzlich zum Verlust der vegetativen Bedeckung bei.

Langfristige Folgen

Degradiertes LandDie Abholzung führt zur Zerstörung der pflanzlichen Bedeckung und beschleunigt die Degradierung und Erosion des Bodens. Einheimische Baum- und Pflanzenarten für Nahrung, Heilmittel und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit werden zunehmend bedrängt und verschwinden. Die Folgen des Klimawandels – unregelmässige, aber auch stärkere Niederschläge – wirken sich durch den fehlenden Erosionsschutz und Wasserhaushalt verstärkt aus. Das Resultat sind stark degradierte Böden, welche durch konventionelle Methoden nicht mehr bewirtschaftet werden können.

Die fehlenden Perspektiven der ländlichen Bevölkerung und zunehmende Schwierigkeit, vom Land zu leben, verstärkt den Druck auf verbleibende Ressourcen. Viele werden in die stark wachsenden Städte getrieben oder verfolgen den Gewinn von Gold, welcher sich sehr negativ auf die Dorfgemeinschaften auswirkt.