Eritrea (-2012)

2006 - 2012

Wiederbewaldung durch Trockensteinmauern, Ressourcenschutz dank Mogogo-Öfen

Eritrea (-2012)

Eine Chance für die natürliche Regeneration

newTree engagierte sich in Eritrea von 2006 bis 2012. Ziel des Projekts war, die in Burkina Faso erfolgreich angewandten Aktivitäten in Eritrea – einem Land mit ähnlichen Voraussetzungen – lokal angepasst umzusetzen. Unter der Leitung eines newTree Gründungsmitglieds setzte die lokale Partnerorganisation Tokor Integrated Community Development (TICD), unterstützt vom eritreischen Landwirtschaftsministerium, Projekte in den folgenden Bereichen um:

  • Natürliche Wiederbewaldung durch den Bau von Trockensteinmauern (anstelle von Metallzäunen, um die vorhandenen Steine und traditionellen Fähigkeiten der Bauern zu nutzen)
  • Unterstützung der Ausbildung in nachhaltiger Agro-Forstwirtschaft  innerhalb des Master Studiengangs einer lokalen Universität
  • Verbreitung von energieeffizienten „Mogogo“-Öfen mittels Ausbildung, Grundmaterial und Ausrüstung (Teil eines nationalen Entwicklungsprogramms)
  • Teilweise Einführung von Imkerei und Honigproduktion

2011 erliess die eritreische Regierung strenge Regelungen über die Zusammenarbeit mit internationalen Hilfswerken, wodurch die Kommunikation mit der lokalen Partnerorganisation Tokor stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Da die Führung des Projekts nicht mehr zufriedenstellend gewährleistet werden konnte, entschloss sich newTree im Jahr 2012 zur Einstellung des Projekts.

Wertvolle Erfahrungen und Resultate

  • Rund 70 ha mit Steinmauern geschützte Felder, verteilt auf 41 Dörfer
  • 2’800 erstellte Mogogo-Öfen in 12 Dörfern
  • Kurs in Permakultur-Techniken für 30 eritreische Master-Studenten
Steckbrief Eritrea
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Eritrea entstand als italienische Kolonie und wurde 1993 nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg erstmals seit 1961 wieder von Äthiopien unabhängig. Zwischen Februar 1951 und September 1952 war Eritrea unter Aufsicht der Vereinten Nationen. Ab 1952 dann war Eritrea als Provinz föderativ mit Äthiopien verbunden (Personalunion), ehe es 1961 zentralistisch eingegliedert wurde. Es hat eine republikanische Verfassung und wird seither politisch von der Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit dominiert, die aus der Unabhängigkeitsbewegung der Eritreischen Volksbefreiungsfront hervorgegangen ist.

Eritrea ist heute geprägt von politischer Repression und Instabilität. Daneben liegen die grössten Herausforderungen in der fehlenden Basisversorgung und Infrastruktur für die mehrheitlich ländliche Bevölkerung, welche vorwiegend als Bauern oder Nomaden lebt. Die Menschen leiden unter Mangelernährung, schlechter Gesundheitsversorgung, fehlendem Zugang zu Trinkwasser und Bildung. Eritrea liegt in den Armutsstatistiken (Human Development Index) auf Rang 165 von 182.

Durch die freie Beweidung wurde das einst bewaldete, hügelige Land karg und erosionsgefährdet.