Mali (-2010)

Pilotprojekt 2009 - 2010

Errichtung einer Musterparzelle mit Trockensteinmauern
im Süden Malis

Mali (-2010)

Eine Musterparzelle im Pays Dogon

2009 startete newTree ein Pilotprojekt im Süden Malis, um mit einer Trockensteinmauer eine Musterparzelle zu schützen. Ziel war die Nutzung dieser Parzelle als Anschauungsobjekt für die lokale Bevölkerung und um aufzuzeigen, wie Ödlandflächen wieder fruchtbar gemacht werden können.

Auch sollte die Parzelle Ausbildungs- und Vorzeigeobjekt für einen allfälligen lokalen Kooperationspartner dienen. Da während der Pilotphase kein geeigneter Partner gefunden werden konnte und die politische Situation zu riskant wurde, wurde das Projekt 2010 wieder eingestellt.

Ein gemeinsames Werk

Die mit einer Steinmauer geschützte Parzelle befindet sich im Dorf Ende, im Pays Dogon in der Plaine Seno-Gondo. Ende liegt südlich der Klippe von Bandiagara, welche die Steine für die Mauer lieferte. Das Dorf zählt 3’200 Einwohner.

Familienvater Bouba Guindo ist der Verantwortliche dieser geschützten Parzelle. 38 Mitglieder seiner Familie profitieren direkt von Schutzmauer. Er hat mit seiner Familie einen Hektar Ödland am Rand des Dorfes geschützt und regeneriert.

Es wurden verschiedene Nutzbäume (Faidherbia albida, Adansonia digitata, Parkia biglobosa/Nere etc.) in der Parzelle gepflanzt, welche dank dem Schutz der Steinmauer gute Chancen haben anzuwachsen und zu gedeihen.

Auf sein Interesse hin konnte Bouba Guindo auch die Ausbildung in moderner Imkerei besuchen. Diese Ausbildung in Theorie und Praxis dauerte eine Woche und wurde gemeinsam mit 20 anderen Interessierten aus Burkina Faso gemacht. Alle Teilnehmer erhielten 2 Bienenstöcke, einen Schutzanzug und das Material für die Ernte, um diese lukrative Aktivität in ihrem Dorf beginnen zu können.

Steckbrief Mali

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Mali ist ein Binnenstaat in Westafrika. Der 1,24 Millionen km² große Staat wird von 14,5 Millionen Menschen bevölkert, die Hauptstadt ist Bamako. Der größte Teil der Bevölkerung lebt im Südteil des Landes, der von den beiden Strömen Niger und Senegal durchflossen wird. Der Norden erstreckt sich bis tief in die Sahara und ist äußerst dünn besiedelt.

Seit dem späten 19. Jahrhundert eine französische Kolonie, wurde Mali 1960 unabhängig. Nach einem Militärputsch wurde die bisherige Einparteienherrschaft durch einen demokratischen Mehrparteienstaat ersetzt. Seit 2012 destabilisierte sich die Lage zusehends durch den bewaffneten Konflikt zwischen Tuareg Rebellen und Islamisten im Norden des Landes, einen Militärputsch und darauffolgende militärische Intervention. Trotz Wahlen in 2013 und einer durch ethnische Toleranz und Kooperation geprägten Gesellschaft ist die Lage bis heute speziell im Norden instabil und durch wiederholte Anschläge betroffen.

Etwa 80% der Einwohner Malis leben von der Landwirtschaft, der Tourismus als alternative Einkommensquelle ist durch die Konflikte zum Erliegen gekommen. Mali ist nach Südafrika und Ghana der drittgrösste Goldproduzent Afrikas, was die Umwelt und Lebensgrundlage der Dorfgemeinschaften gefährdet. Trotz des landwirtschaftlichen Potentials besonders im Süden lebt ungefähr die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, und ist aufgrund ausbleibender Niederschläge regelmässig durch Mangelernährung bedroht.