Integrative Betriebsplanung
Ein wirkungsvolles Instrument zur Steigerung von Ernährungs- und Einkommenssicherheit:
Mit der integrativen Betriebsplanung vermittelt newTree – gemeinsam mit seinen lokalen Partnern – Bauernfamilien ein systematisches Werkzeug, um Ernährungs- und Einkommenssicherheit aus eigener Kraft zu steigern. Der Ansatz berücksichtigt die Ausgangssituation der Familie (z.B. vorhandene Ressourcen, Umfeld etc.) und leitet an zur Definition von realistischen Zielen und Massnahmen, die von allen Familienmitgliedern – Männern wie Frauen, umgesetzt werden soll. Die Familien lernen dadurch, ihre Zukunft eigenverantwortlich und aktiv zu gestalten und mit einer ganzheitlichen Planung soziale, ökologische und ökonomische Ziele zu erreichen.

Es gibt viele Varianten des Ansatzes. So beispielsweise der Plan Intégré du Paysan (PIP), der seit 2020 im newTree-Programm in Benin erfolgreich umgesetzt wird. Das Programm in Burkina Faso entwickelt derzeit ein eigener Ansatz mit dem Ziel: Ab 2025 die ersten Bauernfamilien bei der Umsetzung der integrativen Betriebsplanung zu begleiten.
Einsatz aller verfügbaren Ressourcen führt zum Erfolg
Erfolgsentscheidend sind Motivation und Eigeninitiative aller Beteiligten. Alle Familienmitglieder, ob Mann oder Frau, müssen von Anfang an in die Planung einbezogen, ihre Stimme gehört, ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Nur so sind alle motiviert und tragen ihren Teil zum Erfolg des Familienbetriebs bei. Der Ansatz verbessert neben dem Betriebsertrag auch die Kommunikation innerhalb der Familie.
So funktioniert die integrative Betriebsplanung
Zu Beginn treffen sich alle Familienmitglieder mit einer/m Berater:in von den lokalen Umsetzungspartnern von newTree. Gemeinsam machen sie eine Bestandesaufnahme ihrer aktuellen Lebenssituation und Ressourcen: Welche Infrastruktur wie Felder, Wohnraum oder Transportmittel sind vorhanden? Wer hat welche Kompetenzen und übernimmt welche Aufgaben? Welche Herausforderungen bestehen im Alltag? So entstehen oft zum ersten Mal Gespräche zwischen Männern, Frauen und Kinder über für alle relevante Themen.
Daraufhin formulieren die Familie gemeinsam eine Vision für die kommenden 3–5 Jahre. Die Ziele können vielfältig sein – zum Beispiel eine gesündere Ernährung, der Bau eines stabileren Hauses oder der Kauf eines Motorrads, um leichter den Markt zu erreichen, um dort die eigenen Landwirtschaftsprodukte zu verkaufen. Die Berater:innen begleiten die Familie während der Entwicklung und Umsetzung des Plans und machen auf mögliche Hürden aufmerksam. Schritt für Schritt lernen die Familien Strategien und Techniken kennen, die sie flexibel für die Weiterentwicklung ihres Betriebs einsetzen können.
Erfolgsversprechend auf Familien- und Gemeindeebene
Die integrative Betriebsplanung lässt sich nicht nur für verbesserte Erträge von Familienbetrieben einsetzen, sondern kann auch eine Ebene höher gewinnbringend zum Einsatz kommen. Künftig soll sie in Benin auch auf Gemeinschaftsebene getestet werden, um grössere Themen wie z.B. die Trinkwasserversorgung oder ein verbesserter Marktzugang anzugehen.